Es ist Sonntag und warum sollte man nicht Einkaufen gehen. Pets at Home hat offen und eine Aquaristikabteilung. Nach Lossiemouth zu dem kleinen Laden wollte ich an dem Tag nicht, denn fuer den Nachmittag gab es Sturmwarnung. „Corrie“ war im Anmarsch.
Pets At Home ist wie Fressnapf oder Das Futterhaus, nur der Laden in Inverness ist eher klein. Wer Fische haben will, sagt dem Verkaeufer was er haben will und geht dann irgendwo anders hin, man schaut beim Fangen anscheinend nicht zu. Die Fischtueten werden in Papier verpackt dann zur Kasse gebracht. Wenn mehrere Kunden bestellen, kann da durchaus ne Ueberraschungstuete zu Hause ankommen.
Aber wegen den Fischen bin ich ja nicht hier, sondern den Wasserpflanzen. Diese stehen nicht in einem Wasserbecken, deswegen bin ich naemlich zu Pets at Home und nicht zu dem Aquaristik Laden im Gartencenter.
Die daenische Firma Tropica verkauft ihre Aquarienpflanzen naemlich auch in verschweissten Verpackungen wo die Pflanzen ohne im Wasser zu sein fuer diverse Tage oder gar Wochen ueberleben, wenn man ihnen genug Licht spendiert. Gut, das Regal im Pets at Home ist da eher suboptimal, soviel Licht ist da nicht.
Auswahl ist unter normalen Umstaenden schon minimal, aber nach Weihnachten, mit Brexit und Corona, sind Regale mit europaeischen Produkten nicht ganz so leicht zu fuellen.
Ich suchte was eher kleinbleibendes, was fuer den Vordergrund und was fuer vor der Rueckwand. Im Aquarium nimmt man da normalerweise hohe Pflanzen, aber bei mir hab ich ja eine begruente Rueckwand.
Ich wollte Cryptocorynen haben, gab es auch 3 oder 4 Arten, doch wie gross werden die nun? Was wirklich Kleines war bei den Cryptocorynen – zu deutsch Wasserkelche – nichts dabei. Aber da war noch Neuseelandgras. Wer immer das so genannt hat, denn der wissenschaftliche Name ist lilaeopsis brasiliensis.
Viele Aquarienpflanzen sind eigentlich Sumpfpflanzen und sie lassen sich in Massen am besten ueber Wasser zuechten. Nasse Fuesse, Blaetter „trocken“, allerdings hohe Luftfeuchtigkeit. Das sind genau die Bedingungen, die ich im Lido habe. Diese Haltung nennt man auch emers. Im Aquarium, unter Wasser, ist es submers.
man kann die Pflanzen relativ gut rundum betrachten und ich suchte zwischen den Packungen rum, um die Pflanzen zu finden, die noch am frischesten aussehen. Das die Pflanzen Massenware sind, sieht man auf der Rueckseite der Verpackung. Wuerde jemand einzeln die Maschine zur Versiegelung bedienen, wuerden Blaetter nicht eingeklemmt werden.
Zum Auspacken kam das Teppichmesser zum Einsatz, man musste die Folie einschneiden, mit Abziehen war da nichts.
Pflanze aus dem Topf und Steinwolle entfernen. Das ging ziemlich einfach. Ich vermute mal das die Pflanzen nur sehr kurze Zeit in den Toepfen sind. Ich kann mich noch an lange Spuelungen unter dem Wasserhahn bzw. im Wassereimer erinnern wo man versuchte die Pflanze vom Substrat zu befreien. Hier ging das in ein paar Sekunden und man hatte fast alles Substrat zwischen den Fingern. Noch nen bisserl zupfen und die Wurzeln waren sauber.
Das Neuseelandgras vorne in die Ecke halb im Sphagnum verbuddelt. Die beiden Cryptocorynen-Toepfe in je zwei Portionen aufgeteilt mittig bzw. kurz vor die Rueckwand, ebenfalls ins Sphagnum, kurz Foto, Deckel zu. Fertig.
Von aussen schauen wo der Wasserstand ist. Der war niedriger als am Tag zuvor, da am Tag zuvor erst eingerichtet wurde, hat sich ueber Nacht der Torf und das Moos mit Wasser vollgesogen, damit fehlte es an freiem Wasser.
Adele, auch Drosera adelae genannt, hatte sich ueber Nacht auch schon Futter besorgt, ein paar Trauermuecken klebten am Tau. Mahlzeit.